Hassreden können jeden treffen. Sie können sich gegen einzelne Menschen oder ganze Gruppen richten. Es geht dabei um Beschimpfung, Beleidigung, Verleumdung, Drohungen oder auch Volksverhetzung. Aus diesem Grund ist Hate Speech heute ein wichtiges Thema der politischen und gesellschaftlichen Bildung. Doch was versteht man unter Hate Speech und was kann dagegen unternommen werden?

Das Ministerkomitee des Europarates hat bereits 1997 eine Empfehlung über die Hassrede verabschiedet. Darin findet sich eine Definition von Hate Speech, auf die in Zusammenhang mit dem Thema zumeist Bezug genommen wird. Demnach umfasst der Begriff Hate Speech „jegliche Ausdrucksformen, welche Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus oder andere Formen von Hass, die auf Intoleranz gründen, propagieren, dazu anstiften, sie fördern oder rechtfertigen, einschließlich der Intoleranz, die sich in Form eines aggressiven Nationalismus und Ethnozentrismus, einer Diskriminierung und Feindseligkeit gegenüber Minderheiten, Einwanderern und der Einwanderung entstammenden Personen ausdrücken“.
Hate Speech darf dabei nicht als ausschließliches Online-Phänomen betrachtet werden. Die enthemmende Wirkung und die Möglichkeit, schnell ein möglichst großes Publikum zu erreichen, macht das Internet jedoch zu einer beliebten Plattform für Hassreden.
Die UNESCO-Studie nennt vier Initiativen gegen Hate Speech (vgl. UNESCO 2015, 16):
– Frühwarnsysteme zur Identifizierung von Hate Speech,
– Koordination (inter-)nationaler Koalitionen,
– Stärkere Reaktionen der Sozialen Netzwerke und Service Provider,
– Förderung der Medienkompetenz zur Vorbereitung der User auf die Interpretation von und Reaktion auf Hassreden.
Da jedoch auch Personen, die sich gegen Hate Speech engagieren, zur Zielscheibe werden können, sollten Jugendliche bei der sog. Counter Speech (engl. für Gegenrede) auch auf sich selbst und ihre eigene Sicherheit achten.
No Hate Speech Movement
Ziel der europaweiten Kampagne des Europarates ist es, sich offensiv gegen Hetze im Internet zu positionieren, Gegenstrategien zu entwickeln und Betroffene zu unterstützen.
Für Meinungsfreiheit – gegen Hetze im Internet
Der Appell der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) gegen Diskriminierung und Hetze richtet sich insbesondere an die Betreiber sozialer Medien, ihrer Verantwortung stärker als bisher gerecht zu werden.
www.jugend.support
Die Plattform für Jugendliche gibt Unterstützung bei der Lösung von internetbezogenen Problemen wie Cybermobbing oder Gewalt im Netz und gibt Hinweise auf Risiken bei aktuellen Internetphänomenen.


Projektidee: Das Internet - meine Maske?
Projektidee: Zuschauer, Mitläufer, Täter?
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