Studie zeigt: Gespräche mit KI senken den Glauben an Verschwörungsmythen
In einer Zeit, in der Desinformation und Verschwörungsmythen unser gesellschaftliches Miteinander stark beeinflussen, gibt es ermutigende Neuigkeiten aus der Forschung. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass Gespräche mit KI-Chatbots wie ChatGPT-4 Turbo den Glauben an Verschwörungstheorien signifikant verringern können – und das sogar langfristig. Auch deutsche Forscher*innen von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gehen diesem Thema nach.
In einem Experiment mit über 2.000 Teilnehmer*innen schilderten diese zunächst eine Verschwörungstheorie und die angeblichen Beweise dafür. Danach diskutierte die Testgruppe mit dem KI-Chatbot über die Faktenlage, während die Kontrollgruppe ein neutrales Thema besprach. Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Die Testgruppe zeigte eine durchschnittliche Abnahme der Überzeugung um etwa 17 Prozentpunkte. Bei einem Viertel der Teilnehmenden sank die Überzeugung so weit, dass sie weniger als 50 Prozent sicher waren, dass die Theorie wahr sei. Dieser Effekt war sogar zwei Monate nach dem Gespräch noch messbar.
Die Studie belegt, dass es möglich ist, die Zustimmung zu Verschwörungstheorien zu reduzieren, auch wenn knapp 75 Prozent der Teilnehmer*innen die Theorie weiterhin für eher wahr hielten, jedoch mit weniger extremen Überzeugungen. Dies zeigt, dass der Glaube an solche Theorien tief verwurzelt sein kann und weitere Forschung notwendig ist.
Die Ergebnisse sind vielversprechend und könnten neue Ansätze in der Medienbildung und Aufklärung ermöglichen. KI-Chatbots bieten eine innovative Möglichkeit, Menschen zu helfen, kritischere Denkweisen zu entwickeln und sich gegen Desinformation zu wappnen. In einer Welt, in der Informationen zunehmend manipuliert werden, könnte dies ein wertvolles Werkzeug sein, um das Vertrauen in Fakten und Wissenschaft wiederherzustellen.
Wie Sie sich umfassend über Desinformation im Zeitalter von KI informieren können, erläutern wir in unserem Themendossier „Desinformation“.
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