Gut, dass die Pokémons zuerst die USA besiedelten. Dort haben die Monsterjäger bereits einige Erfahrungen gesammelt und teils böse Überraschungen erlebt.
Nun ist das Spiel auch sehr erfolgreich in Deutschland gestartet. Damit die Monsterfängerei insbesondere für Kinder nicht zum Verhängnis wird, finden Erwachsene an dieser Stelle 10 wichtige Sicherheitstipps für den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Pokémon Go.
Beim Pokémon Go geht es darum, die kleinen Monster über die eingeschaltete Kamera oder auch nur über die App selbst in der eigenen Umgebung zu entdecken und zu fangen. Dies verleitet dazu, bei der Suche mehr auf den eigenen Handybildschirm zu blicken, als auf Gefahren wie herannahende Fahrzeuge, Hindernisse oder unwegiges Gelände. Das ist kein neues Phänomen, wird aber bei Pokémon Go durch den Erfolgsdruck und die Verbindung von realer und virtueller Umwelt verschärft.
Die Spielehersteller haben so genannte Poké-Stops eingebaut, die anziehend auf Pokémons wirken. Dementsprechend lohnt es sich für die Spieler, diese Orte aufzusuchen. Üblicherweise befinden sich diese Poké-Stops an stark frequentierten Plätzen wie Sehenswürdigkeiten oder Denkmälern – aber nicht immer. Und an manchen Tageszeiten sind auch frequentierte Plätze menschenleer. Dies bietet Dieben gute Gelegenheiten, unaufmerksame Spieler zu berauben. So kann der Poké-Stop zum Gefahrenpunkt für Monsterjäger werden. Deshalb: Nie zu abgelegenen, unfrequentierten Poké-Stops aufbrechen, zumindest nie ganz alleine.
Gerne posten Spieler auf diversen Social Media-Plattformen ihre Erfolge. Diese Screenshots geben meist Auskunft über den aktuellen Standort. Auch dieses Phänomen ist nicht neu, wird aber durch das neue Spiel verstärkt. Postings sollten daher stets auf einen ausgewählten, am besten persönlich bekannten Nutzerkreis eingeschränkt werden.
Wie bei den meisten anderen Spielen ist es notwendig, sich einen Avatar mit einem Benutzernamen anzulegen. Wer hier den eigenen echten Namen wählt, gibt diesen jedem anderen Spieler Preis. Daher: Nicknames verwenden!
Prinzipiell ist Pokémon Go kostenlos. Durch so genannte In-App-Käufe ist es jedoch möglich, beispielsweise Lockmittel zu erwerben, um verstärkt Pokémons an einen Poké-Stop zu locken. Da das Spiel keine Funktion zum Sperren dieser Möglichkeit bietet, könnte dies für Kinder und Jugendliche zur Kostenfalle werden.
Findige Geschäftsleute in den USA haben bereits versucht, durch den Kauf von Lockmitteln Poké-Stops in oder vor ihrem Geschäft noch attraktiver zu machen. Wer gerade auf Pokémon-Jagd war, wird zum Beispiel ja auch mal hungrig. So verlockt die Pizza am Pokémon-Stop den Spieler zum Kauf.
Seit Mitte Juli gibt es auch in den deutschen App-Stores von Android und iOS die offizielle Version des Spiels. Daneben sind aber zahlreiche Kopien des Spiels im Umlauf – teilweise von unseriösen Herstellen, die Userdaten sammeln und missbräuchlich verwenden könnten.
Auch die offizielle Version des Spieles sollte nicht ganz bedenkenlos installiert werden. Vor der ersten Inbetriebnahme müssen Nutzer eine sehr ausführliche Liste an Spielbedingungen akzeptieren. Darin wird unter anderem etwa die Weitergabe von Spielerdaten an Dritte nicht ausgeschlossen. Es lohnt sich, diese Spielbedingungen also genau zu studieren und zu überdenken, ob man sie auch tatsächlich annehmen möchte.
Besonders, wenn sich Spieler im urbanen Raum weit von ihrer gewohnten Umgebung wegbewegt haben, könnte es sein, dass für den Heimweg der Einsatz des Handys nötig wird – etwa um sich auf dem Stadtplan zu orientieren, eine Fahrkarte zu lösen oder mit den Eltern zu telefonieren. Deshalb: Den Akku nicht ganz ausreizen und einen Puffer für den Heimweg einplanen!
Manchmal ist es wiederum gar nicht schlecht, wenn der Akku das Spiel auf „natürliche“ Weise beendet. Pokémon Go ist ein Spiel ohne Ende! Durch immer neue Herausforderungen bleibt die Motivation zum Weiterspielen sehr lange erhalten. Wichtig ist es daher, die „verspielte“ Zeit und die Anforderungen der realen Welt wie Schule, Studium oder Beruf nicht ganz aus den Augen zu verlieren.
Der Original-Beitrag stammt von Walter Fikisz, Social Media Manager/Pädagogische Hochschule Niederösterreich. Geschrieben für den Kids Blog von T-Mobile Austria.
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