So wie Leon geht es vielen Kindern: Mit Freunden chatten, YouTube schauen, Musik hören oder einfach mal zocken – das machen sie besonders gern. Und da sie zurzeit nur eingeschränkt zur Schule gehen können, bleibt ihnen viel mehr Zeit zu Hause und zumeist auch viel mehr Zeit, um mit digitalen Medien Freizeit, Kontakt zu Freunden und für die Schule Lernen zu gestalten.
Dass Kinder im Moment mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen, ist verständlich und noch kein Grund zur Sorge oder gar für Selbstvorwürfe. Vielmehr kann es eine gute Gelegenheit sein, die Zeit zu nutzen, nicht um über das „Wie viel“, sondern über das „Was“ zu sprechen. Also in den Austausch mit dem Kind zu gehen, was es tut, wie die eigenen Perspektive ist und wie Alternativen aussehen können. Zum Beispiel, welches digitale Spiel es gerade spielt oder spielen möchte, sich darüber gemeinsam informieren, es sich zeigen lassen und darüber sprechen, was beim Spiel auch mit den eigenen Emotionen und Körper passiert.
Alternativen können auch Spiele sein, die Lerninhalte transportieren oder die gemeinsam mit Freunden gespielt werden können. Es gibt eine Vielzahl an tollen altersgerechten Angeboten im Fernsehen, am Smartphone oder auf der Konsole mit denen Heranwachsende Spaß haben, aber auch die Welt entdecken, Dinge dazu lernen könne. Und damit digitale Medien Stück für Stück für viele verschiedene Zwecke einsetzen, zum Beispiel ihr Handy als Lernbegleiter.
Dennoch ist es wichtig, auf eine gesunde und kluge Kombination (siehe Infografik Das digitale Kinderzimmer) zu achten. Das heißt auch, dass bildschirmfreie Zeiten nicht zu kurz kommen. Deshalb ist es ratsam, gemeinsam Regeln oder Leitlinien für die Nutzung digitaler Medien zu vereinbaren und Alternativen anzubieten. Hilfreich dabei sind feste Zeiten beim Wechsel zwischen Lernen und Freizeit sowie Ruhephasen oder für das gemeinsame Essen. Kinder stellen oftmals selbst fest, dass nach dem Spielen an digitalen Geräten eine Pause wichtig ist, um aufgestaute Emotionen und fehlenden Bewegungsmangel wieder auszugleichen.
Für Eltern ist und bleibt die Medienerziehung ihrer Kinder eine besondere Herausforderung, gerade in der jetzigen Zeit. Die folgende Übersicht fasst deshalb einige allgemeine medienpädagogische Empfehlungen für Eltern zusammen:
In Zeiten, in denen Kinder zwischen wenig Präsenzunterricht, Freizeit, Homeschooling und Familienalltag hin- und her wandeln, ist es umso wichtiger einen gewissen Rhythmus einzuhalten und Regeln zu haben, die immer wieder Orientierung geben. Regeln, die gemeinsam vereinbart wurden, können immer wieder ein Anlass für Gespräche sein, die Probleme und Schwierigkeiten aufdecken.
So wird Streit vermieden und es ist zum Beispiel klar: Nach Leons Computerspiel folgt die gemeinsame Zeit mit Freunden oder der Familie, mit Sport oder eine andere Form des Spielens.