Reden, so lange und so viel wie mag? Was ist erlaubt, was nicht? Eine Debatte ist die Königsdisziplin des kultivierten Streitgesprächs und bedarf einiger Regeln.
Diskutieren will gelernt sein! Das gilt sowohl für die analoge Welt als auch für die sozialen Netzwerke, für private Konflikte wie für politische Diskussionen, denn gute Debatten sind eine Voraussetzung lebendiger Demokratie.
Debatten brauchen Regeln, damit der Austausch der Argumente fair abläuft und so ein guter Dialog entsteht. Debattieren heißt: Stellung beziehen, Gründe nennen, Kritik vortragen – gegen- und miteinander. Gute Sprecher*innen hören einander zu und streiten fair und sachbezogen. Es muss geklärt werden, wer spricht, was gute Argumente sind, was erlaubt ist und was nicht. Hier ein paar Tipps und Regeln zum Debattieren im Netz:
Klar und deutlich seinen Standpunkt äußern, um Missverständnisse zu vermeiden. Bei Unklarheit höflich und respektvoll nachfragen.
Um seinen eigenen Standpunkt gut klar zu machen und zu verteidigen, muss man handfeste Argumente bereithalten. Dies gelingt nur, wenn man sich mit dem Thema auskennt und gut vorbereitet ist.
Um über etwas schlagfertig debattieren zu können, muss man sich in dem Thema hervorragend auskennen, damit die Argumente Überzeugungskraft besitzen.
Verbale Beleidigungen und respektlose Wortäußerungen sind bei einer konstruktiven Diskussion nicht angebracht.
Ein Perspektivwechsel verlagert mitunter die Betrachtungsweise des Problems und ist förderlich für eine Einigung.
Empathie für die andere Person ergreifen, kann sehr hilfreich sein, da man versucht, sich in deren Lage hineinzuversetzen und damit die Lösung des Problems fördert.
Bei Beleidigungen sollte nicht weggeschaut, sondern Haltung gezeigt werden. Wenn sich alle sagen „Die anderen werden schon eingreifen.“, wird niemand etwas tun.
Hierbei geht es um eine generelle positive und wertschätzende Sprache. Auf diese Weise kann man sich überall im Netz selbstbestimmt und proaktiv in die Diskussion einbringen.
Dass Menschen unterschiedlicher Meinung sind, ist normal und gut, denn es regt zum Austausch an, eröffnet neue Perspektiven. Ob eine Diskussion produktiv verläuft oder keine Lösung bringt, hängt davon ab, wie sich jeder an die Regeln einer Debatte hält, so wie oben beschrieben. Klar ist, nur wer sich beteiligt, kann etwas beitragen, mitgestalten und mitbestimmen.
Hat dieser Artikel gefallen?
Weiterlesen im Dossier "Netzdebatten"
Wie werden Kinder dafür sensibilisiert, dass Streiten zum demokratischen Austausch dazu gehört, jedoch auch im Netz Regeln zu beachten sind? Teachtoday Webcast - Fair streiten
Inflationäre Kotz-Smileys, unreflektierte Dislikes, Shitstorm, verbale Attacken - erleben wir durch die Medien einen Wandel unserer Diskussionskultur? Können wir noch fair debattieren?