Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben und schon jetzt zeigt sich, dass Verbote völlig ungeeignet erscheinen. Es gilt vielmehr, einen verantwortungsvollen Umgang mit KI zu finden und junge Menschen zu ermutigen, die Potenziale zu entdecken, Risiken zu erkennen um mit KI ganz selbstverständlich die Zukunft zu gestalten .
Es lohnt also genauer hinzuschauen und zu prüfen, wie wir künstliche Intelligenz als „Lernbegleitung“ einsetzen können, um individuelles Lernen zu fördern und Themen zugänglicher zu machen. Zugleich ist es wichtig, sich mit den Risiken bei der Nutzung von KI in Lernsituationen zu beschäftigen und Strategien zu entwickeln, damit umzugehen.
Künstliche Intelligenz in der Lernbegleitung - was kann da schon schiefgehen? Eigentlich nichts, außer natürlich, die KI erzählt Unwahrheiten aber dazu später. In Bildungsprozessen ist die Individualisierung von Lernangeboten ein Schlüssel, um Chancengerechtigkeit zu erhöhen. Bei der Nutzung KI-basierter Angebote können personalisierte Lernszenarien für Schüler*innen erstellt werden, über die Analyse der Daten Lernziele dynamisch angepasst und Feedback im direkten Dialog ausgegeben werden.
Der Erfolg von ChatGPT zeigt, wie es ganz einfach gehen kann. Denn durch das dialogische Verfahren, auch prompten genannt, kann eine KI wie ChatGPT zur ganz individuellen Lern-Assistenz werden. Man stellt Fragen und die KI antwortet gezielt in guter Sprache. Durch Verfeinerung der Fragen wird das Ergebnis immer besser. Man gibt neuen Input und die KI korrigiert. Selbst erstellte Texte kann die KI bewerten und Tipps zur Verbesserung geben. Kommt man bei Aufgaben nicht weiter, hilft die KI und man muss die Antworten und Lösungswege nur noch prüfen. Witzige Ergebnisse kann man erzielen, wenn man die KI bittet, eine bestimmte Rolle zu übernehmen. Dann antwortet sie als historische Person oder als Greta Thunberg. Ganz schnell landet man in einem spannenden Dialog, den man so sonst nie führen könnte.
Spannend wird es auch, wenn man zusätzlich eine KI wie DeepL einsetzt, die auf Übersetzungen spezialisiert ist. Sie hilft nicht nur Prompts leichter zu erstellen, sondern sie „versteht“ Rechtschreibung und Grammatik in vielen Sprachen vorwärts und rückwärts.
„Wir befinden uns in einer Übergangsphase, die immer eine Phase der Anpassung erfordert“, so die KI-Ethikerin Giada Pistilli, die hinzufügt, dass es bei den aktuellen Veränderungen in diesem Bereich noch keine ausreichende Orientierung gebe. Offensichtlich wird dies im Umgang mit problematischen Inhalten, die von der KI erstellt werden. Zwar wurde in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, dass große Sprachmodelle wie Chat GPT ethische Grundlagen beachten, aber eine Hürde bleibt: KI kreiert munter fantasievolle Unwahrheiten. Werden diese nicht hinterfragt, verbreiten sich Falschinformationen rasant.
- KI-Anwendungen sind in der Bildungswelt angekommen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie muss gefunden werden. Verbote helfen nicht.
- Als Lernbegleitung bieten KI-Modelle Chancen für individualisiertes Lernen und verändern nachhaltig Lernprozesse. Es liegt an uns, die neuen Möglichkeiten mutig zu erforschen, um die Potenziale zu entdecken.
- Die Nutzung von KI-Modellen im Bildungskontext erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit der Technologie und den von ihr erzeugten Ergebnissen. Insbesondere die unreflektierte Verbreitung von Unwahrheiten, die Generierung von Fake News und die Auseinandersetzung mit problematischen, diskriminierenden oder Minderheiten diffamierten Inhalten muss Kernelement einer jeden Nutzung im Bildungskontext sein.
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