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Das erste eigene Handy

Lesezeit: Minuten

Das erste eigene Handy

Bereits im frühen Grundschulalter erhalten viele Kinder ihr erstes Handy. Das Online-Training benennt die wichtigsten Fragestellungen und Herausforderungen zum Thema "Das erste eigene Handy".
Onlinetraining

Das erste Handy

Thema:
Frühe Handynutzung
Lernziel:
Herausforderungen kennen
Zeit:
10 min

Prolog

Bereits im frühen Grundschulalter besitzen viele Kinder ein eigenes Handy, das inzwischen ein mächtiger Alleskönner sein kann. Das Onlinetraining zeigt die wichtigsten Fragestellungen hierzu und benennt Antworten.

Kindheit digital

Nach Angaben der KIM-Studie 2016 besitzen schon 51 Prozent der 6- bis 13-Jährigen ein Handy, Tendenz steigend. Und auch viele Eltern finden es gut, wenn sie ihr Kind mobil erreichen können. Aber um Telefonieren allein, geht es auch in der frühen Handynutzung schon längst nicht mehr.
1.

Mit dem Freundeskreis kommunizieren

Der Austausch von Nachrichten ist die beliebteste Funktion des Handys, denn die meisten Kinder wollen vor allem mit ihren Freundinnen und Freunden kommunizieren – und das möglichst immer und überall. Dafür nutzen sie Nachrichtendienste wie zum Beispiel WhatsApp, mit denen via Internet kostenlos Nachrichten verschickt und empfangen werden können.
2.

Die Eltern erreichen, von den Eltern erreicht werden

Die – inzwischen fast etwas altmodische – telefonische Erreichbarkeit ist den Eltern wichtig, spielt aber natürlich auch bei der Handy-Nutzung der Kinder eine große Rolle. Der Wunsch, die eigenen Kinder immer erreichen zu können, führt nicht selten dazu, dass Eltern auch schon den jüngeren Grundschulkindern ein Handy erlauben.
3.

Soziale Netzwerke, Spiele, Apps

Facebook, Instagram, YouTube, Minecraft, Angry Birds, Bibi und Tina, Wörterbuch, Google-Suche, Musikplayer, Taschenrechner, Busfahrplan … Die Liste der möglichen Anwendungen und Spiele, die Kinder auf ihrem Handy nutzen, ließe sich bis ins Unendliche fortsetzen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern ein Auge darauf haben, was ihre Kinder mit dem Smartphone so machen.
4.

Fotos und Videos

Mit den heutigen Handys ist es für Kinder ein Leichtes, selbst Fotos und Videos zu machen und diese zu verschicken oder zu posten. Deshalb ist es sehr wichtig, mit ihnen über das Recht am eigenen Bild zu sprechen und ihnen zu erklären, wie dieses Persönlichkeitsrecht sie selbst und die Menschen, die sie fotografieren oder filmen, schützt.

Schauen Sie einmal, was Kinder und Jugendliche mit ihren Handys so alles machen.

Frühe Mediennutzung

Die frühe Mediennutzung der Kinder ist dank Handy und Internet von einer großen Vielfalt geprägt. Damit einher gehen vielschichtige Herausforderungen für die begleitenden Erwachsenen. Das beginnt schon bei der Auswahl eines geeigneten Gerätes und des passenden Telefon- und Datentarifes.

Tipp

Denken Sie bei der Anschaffung eines Handys für Ihr Kind auch an die praktischen Dinge: Ist das Gerät robust genug? Wie geht man mit einem Verlust um? Hat das Gerät das gleiche Betriebssystem wie das elterliche Gerät?

Kostenpunkte

Die Kosten für den Handybetrieb lassen sich inzwischen recht gut begrenzen. Es gibt Tarife und Pakete für SMS, Telefonminuten und das mobile Internet, die es erleichtern, einen vereinbarten Kostenrahmen einzuhalten. Wenn Sie einen Prepaid-Tarif nutzen, haben Sie zudem die volle Kostenkontrolle.
Kosten

Tipp

Um zusätzliche Kosten zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind einerseits gut aufklären und andererseits technische Vorkehrungen treffen, um ungewollte Zahlungen zu verhindern.
Größere Schwierigkeiten bereiten die möglichen zusätzlichen Kosten, die bei der Nutzung von Apps oder Spielen entstehen können. App-Käufe oder kostenpflichte App- und Spieleversionen sind für Kinder nicht immer zuverlässig als gebührenpflichtige Angebote zu erkennen.

Sichere Handynutzung

Um Ihrem Kind eine sichere Handynutzung zu ermöglichen, können Sie verschiedene technische Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel die Installation eines Jugendschutzprogrammes.

Hinweis

Eine Übersicht über verschiedene Jugendschutzprogramme finden Sie zum Beispiel bei klicksafe.de.
Hier sehen Sie eine kurz Übersicht, welche Möglichkeiten Sie haben, um den Daten- und Jugendschutz bei der Handynutzung durch Ihr Kind zu gewährleisten.
- Sicherheitseinstellungen des Handys überprüfen und bewusst auswählen
- Einkäufe im App-Store mit Passwort schützen
- Zugriff von Apps auf persönliche Daten so weit wie möglich einschränken
- Filtersoftware und Jugendschutzprogramme nutzen
- Im App-Store Jugendschutz aktivieren und nur Apps für ausgewählte Altersgruppe zulassen
- Einkäufe im App-Store mit Passwort schützen
Datenschutz
Jugendschutz

Nutzungszeiten

Ein heikler Punkt in fast allen Familien ist die Regelung der Nutzungszeiten. Doch Kinder im Grundschulalter brauchen gerade hier klare Vereinbarungen, vor allem zu den Nutzungspausen. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, wann und wie lange das Handy genutzt werden darf. Vereinbaren Sie ganz konkret, in welchen Situationen auf das Gerät verzichtet werden soll.

Tipp

Nutzen Sie den Handynutzungsvertrag von Teachtoday, um mit Kindern gemeinsam wichtige Regeln zu vereinbaren und festzuhalten.

Risiken kennen

Mit der stärkeren Verbreitung von Handys gehen auch Probleme und Risiken bei der Nutzung einher. Phänomene wie Cybermobbing oder Happy Slapping und der Konsum ungeeigneter Inhalte sollten von Erwachsenen nicht ignoriert werden. Sie müssen diese Phänomene kennen bzw. erkennen können, als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und wissen, was bei Bedarf zu tun ist.
Doch auch der unbedachte Umgang mit persönlichen Daten ist ein Problem, für das Kinder sensibilisiert werden müssen. Es ist Aufgabe der Eltern und pädagogischen Fachkräfte, bei Kindern ein Bewusstsein für den Wert ihrer persönlichen Daten zu schaffen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Daten schützen können.

Weiterführende Informationen

Weitere Hinweise zum Umgang mit Cybermobbing/-bullying oder Happy Slapping finden Sie auf Teachtoday .

Handy und Schule

Die Diskussion darüber, welche Rolle Handys in der Schule spielen sollen, ist noch in vollem Gange. Allerdings wird immer deutlicher, dass es klarer Regelungen und eines guten Austauschs von Eltern und Fachkräften bedarf.

Ein klares Handyverbot, der projektbezogene Einsatz oder aber eine genaue Abstimmung mit den Eltern. Es gibt viele Möglichkeiten, wie die Handynutzung in den Bildungseinrichtungen geregelt ist, stets durch kritische oder optimistische Meinungen begleitet.
1.

Handyverbot an Schulen

In vielen Schulen ist das Benutzen von Handys verboten. Bildungseinrichtungen wollen damit unter anderem verhindern, dass die Schülerinnen und Schüler in den Pausen abgelenkt oder im Unterricht gestört werden, dass unerwünschte Inhalte (Gewaltvideos etc.) weiterverbreitet werden und dass Handys als Statussymbol missbraucht werden.
2.

Abstimmung mit den Eltern

Eine besondere Herausforderung für Bildungseinrichtungen ist die Abstimmung mit den Eltern. Oft ist es nicht einfach, die Wünsche und Vorstellungen der Eltern mit den Gegebenheiten in der Bildungseinrichtung in Einklang zu bringen. Zumal innerhalb der Elternschaft keinesfalls immer Einigkeit beim Thema Handynutzung der Kinder besteht. Häufig besteht großer Gesprächsbedarf, der von beiden Seiten angeregt werden kann.
3.

Innovative Lernkonzepte

Einige Schulen sind bestrebt, das Potenzial digitaler Medien auch im Unterricht zu nutzen und realisieren Unterrichtsprojekte, bei denen digitale Medien gewinnbringend in den Lernprozess integriert werden. Zum Beispiel für die Recherche, für die Kommunikation untereinander, für die Dokumentation von Lernergebnissen oder auch für die Nutzung spezieller Onlinetools.
4.

Bring your own Device – BYOD

Das Konzept „Bring your own Device“ beinhaltet, dass die privaten Geräte, die die Kinder in die Schule mitbringen, für den Unterricht genutzt werden. Es gibt viele Befürworterinnen und Befürworter, die vor allem das enorme Potenzial dieses Konzeptes sehen, und Kritikerinnen und Kritiker, für die die Schwierigkeiten und Risiken überwiegen.

Lesen Sie hier verschiedene Ansatzpunkte, wie und in welchem Maße die Nutzung von Handys in Bildungseinrichtungen erfolgt bzw. geregelt ist.

Tipps für Eltern

  • Begleiten Sie die frühe Mediennutzung Ihres Kindes mit echtem Interesse und sensibilisieren Sie Ihr Kind für Persönlichkeitsrechte und für Phänomene wie Cybermobbing und Happy Slapping.
  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Regeln für die Nutzung des Handys und sprechen Sie über mögliche Kostenfallen.
  • Ergreifen Sie technische Maßnahmen für den Datenschutz und den Jugendschutz.
  • Sprechen Sie mit den Fachkräften der Bildungseinrichtung Ihres Kindes über die Nutzung des Handys in der Einrichtung.

Kapitel:

Wichtige Begriffe

Mobiltelefon
Ein Mobiltelefon ist ein tragbares elektronisches Telekommunikationsgerät, das über die gleichen grundlegenden Funktionen verfügt wie eine übliche Festnetzleitung.
SMS
Short Message Service (SMS) ist ein Kommunikationsprotokoll, das es Benutzern ermöglicht, über Mobiltelefone kurze Textnachrichten auszutauschen.
Instant-Messaging
Instant Messaging oder IM ist eine Form der Echtzeitkommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen basierend auf geschriebenem Text. Der Text wird über Computer vermittelt, die über ein Netzwerk wie das Internet miteinander verbunden sind.
Recht am eigenen Bild
Das Recht am eigenen Bild gehört zu den allgemeinen Persönlichkeitsrechten und besagt, dass jeder Mensch selbst bestimmen kann, ob Bilder, auf denen er abgebildet und persönlich erkennbar ist, veröffentlicht werden dürfen oder nicht und in welchem Zusammenhang das geschehen darf.
Chat
Unter Chat versteht man die synchrone Kommunikation über das Internet durch schriftliche Nachrichten mit Hilfe von Chat- und Instant-Messaging-Anwendungen. Mehr Hinweise zum Thema Chat siehe Rubrik „Privatsphäre im Messenger“.
KIM-Studie
KIM steht für Kinder und Medien und ist der Titel einer regelmäßig erscheinenden Basisstudie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest zum Stellenwert der Medien im Alltag von Kindern im Alter zwischen 6 und 13 Jahren.