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Hintergrund

Lesezeit: Minuten
Soziale Netzwerke im Internet kommen bei Kindern und Jugendlichen hervorragend an. Hier finden sie neue Kontakte, pflegen Freundschaften und organisieren Treffen. Eigene Bilder, Videos und Texte können sie mit wenig Aufwand einstellen, um sie im eigenen Freundeskreis und darüber hinaus zu verbreiten.
Wie wichtig Netzwerke wie Facebook, Instagram oder WhatsApp für Kinder und Jugendliche sind, zeigt die aktuelle KIM-Studie: 70 Prozent der 12 - 13-Jährigen sind in sozialen Netzwerken angemeldet. Und der Einstieg beginnt früh: bereits 7 Prozent der 6 - 7-Jährigen haben eigene Zugänge.
Nutzung sozialer Netzwerke
Kinder nutzen soziale Netzwerke vor allem zum Austausch von Nachrichten, für die Abgabe von Status-Posts oder das Hinterlassen von Botschaften auf den Pinnwänden anderer Nutzer.

Durch ihre kommunikativen Möglichkeiten üben soziale Netzwerke gerade auf junge Menschen einen besonderen Reiz aus. Sie bieten ihnen Werkzeuge, um ihre Persönlichkeit darzustellen und sich selbst mit ein paar Klicks immer wieder neu zu erfinden. Die Interaktion mit anderen spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Heranwachsende erkunden aktiv, wer sie sind und wer sie sein wollen. Schnell ist ein großer Freundeskreis aufgebaut, in dem witzige Bilder, Videos und News untereinander getauscht werden. So gibt es auf YouTube viele Kanäle, die sich ausschließlich mit kleineren und größeren Unfällen befassen und die dann per Link direkt in einer WhatsApp-Gruppe geteilt werden. In solchen Gruppen werden auch, in den Augen vieler Erwachsener nicht nachvollziehbar, Alltäglichkeiten ausgetauscht, sogenannter "Trash Talk". Derzeit beliebt ist in diesem Kontext die Kurzsprache: etwa "WD" für "Was geht?" oder "Wie geht's?". Insgesamt knüpfen die Funktionen der sozialen Netzwerke also direkt an den Interessen der Kinder an.

Die beliebtesten sozialen Netzwerke

Soziale Netzwerke verändern sich ständig. Ein Netzwerk, dass heute noch unbekannt ist, kann im nächsten Jahr schon der absolute Renner sein. Bestehende Netzwerke verlieren zudem an Attraktivität oder verändern ihren Funktionsumfang. Momentan bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebte soziale Netzwerke sind (in alphabetischer Reihenfolge):

Ask.fm ist ein soziales Netzwerk, in dem Nutzer sich gegenseitig Fragen stellen und diese beantworten. Zum Stellen von Fragen ist ein Benutzerkonto erforderlich, der fragende Benutzer kann jedoch anonym bleiben. Angemeldete Nutzer können in ihrem Profil angeben, ob ihnen anonyme Fragen gestellt werden dürfen oder nicht. Entwickelt wurde das Netzwerk 2010 in Lettland, es hat seinen Sitz aber mittlerweile im irischen Dublin.

Eines haben all diese sozialen Netzwerke gemeinsam: Sie verweisen in ihren Nutzungsbedingungen auf ein Mindestalter der Nutzer. Bei den meisten sozialen Netzwerken liegt das Mindestalter bei 13 Jahren. Eine Grenze, die unter anderem auf geltende Vorschriften in den USA zurückzuführen ist, dem Herkunftsland vieler sozialer Netzwerke. Das US-Bundesgesetz Children's Online Privacy Protection Act (COPPA) verbietet nämlich das Speichern persönlicher Daten von Kindern unter 13 Jahren.

Altersbeschränkung soziale Netzwerke

Die Angaben zum Mindestalter in den sozialen Netzwerken sind nicht immer eindeutig und lassen Raum für Interpretationen. Ein Beispiel: Das Mindestalter zum Erstellen eines Google-Kontos liegt bei 13 Jahren. Mit einem Google-Konto hat ein Nutzer automatisch einen Zugang zu YouTube. Die Videoplattform wiederum verweist in ihren Nutzungsbedingungen darauf, dass Nutzer das "erforderliche Alter für den Abschluss eines bindenden Vertrags" erreicht haben müssen. Dieses Alter liegt in Deutschland bei 18 Jahren - und damit ganze fünf Jahre höher als das Mindestalter.

Doch obwohl oder gerade weil die Angaben zum Mindestalter der Nutzer teilweise lückenhaft und widersprüchlich sind, ist eine Auseinandersetzung mit ihnen wichtig. Warum ist die Speicherung von persönlichen Daten von Kindern unter 13 Jahren in den USA wohl verboten? Was bedeutet dieses Mindestalter im Vergleich zu anderen Altersgrenzen, zum Beispiel beim Autofahren, Alkoholkonsum oder Wahlrecht? Die Auseinandersetzung mit diesen und ähnlichen Fragen liefert spannende Ansatzpunkte für den Austausch zwischen jungen Mediennutzern und Erwachsenen.

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Weiterlesen im Dossier "Soziale Netzwerke"
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